1S-LSD: Das neue Derivat des klassischen LSD

1S-LSD: Das neue Derivat des klassischen LSD

1S-LSD ist ein relativ neues, synthetisches Psychedelikum, das in der Forschungsszene Aufmerksamkeit erregt. Es gehört zur Familie der LSD-ähnlichen Substanzen und tauchte auf, nachdem andere LSD-Derivate, wie 1T-LSD und 1D-LSD, im Juni 2024 gesetzlich von der Bundesregierung eingeschränkt wurden. Hier erhältst du einen umfassenden Überblick über 1S-LSD: von seinen spezifischen Eigenschaften und Unterschieden zu anderen Derivaten, über die Gemeinsamkeiten mit LSD bis hin zur Dosierung und den bekannten Wirkungen.

Was ist 1S-LSD?

1S-LSD steht für 1-(3-(trimethylsilyl)propionyl)-lysergic acid diethylamide hemi-D-tartrate und ist eine chemisch veränderte Version von LSD, die darauf abzielt, ähnliche halluzinogene Effekte zu erzeugen.

Das 1S-LSD-Molekül ist wie ein LSD-Molekül, an das zwei zusätzliche chemische Teile angehängt wurden: eine Trimethylsilyl-Gruppe und eine Propionyl-Gruppe. Diese beiden Gruppen sind miteinander verbunden und bilden einen Anhang am LSD-Grundgerüst. Durch diese Modifikation wird die chemische Struktur des Moleküls verändert, wodurch es nicht unter das NpSG fällt und somit legal bleibt.

Das NpSG

Während das „originale“ LSD strafrechtlich unter das BtMG fällt, sind die wirkungsgleichen Derivate, die oft als „Legal Highs" bezeichnet werden, durch das NpSG geregelt. Das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) wurde 2016 im Bundestag beschlossen, um schneller und effektiver auf den wachsenden Markt neuer psychoaktiver Substanzen zu reagieren. Anders als das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), das sich auf einzelne Drogen konzentriert, erlaubt das NpSG, ganze Stoffgruppen zu verbieten.

Derzeit (Stand März 2025) ist 1S-LSD in Deutschland legal und ist somit eine legale Alternative zu 1D-LSD und anderen verbotenen LSD-Derivaten. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass sich die Gesetzeslage jederzeit ändern kann, da Gesetze regelmäßig überprüft und angepasst werden. Daher ist es entscheidend, sich stets über die aktuelle Rechtslage zu informieren.

LSD: Die Hippie-Droge

Um die feinen Unterschiede zwischen dem verbotenen 1D-LSD und dem aktuell legalen 1S-LSD zu erfassen, ist es hilfreich, sich zunächst mit dem Ursprung der beiden Derivate vertraut zu machen: LSD. Für diejenigen, die mit der Materie weniger vertraut sind:

In den turbulenten 1960er-Jahren, geprägt von der gesellschaftlichen Unruhe des Vietnamkriegs in den USA, entwickelte sich LSD zu einem kraftvollen Symbol der Hippie-Bewegung. Diese Jugendbewegung strebte nach Frieden, gesellschaftlicher Veränderung und einem alternativen Lebensstil, wobei LSD als Werkzeug zur Bewusstseinserweiterung und spirituellen Suche diente.

Auch in der Musikszene der 60er-Jahre war LSD beliebt. Berühmtheiten wie Janis Joplin, Jimi Hendrix und später auch Bands wie die Beatles und Pink Floyd haben damit experimentiert. Damals waren viele Psychologen der Meinung, dass LSD für jeden verfügbar sein sollte. Sie glaubten, dass es das Gehirn so beeinflussen könnte, dass man Dinge wahrnimmt und versteht, die im normalen Zustand verborgen bleiben. Sie sahen es als eine Art Schlüssel zu höheren Bewusstseinsebenen.

Heute wissen wir, dass LSD eines der stärksten Halluzinogene ist, das bereits in minimalen Dosen (Microdosing) eine ausgeprägte Wirkung entfaltet. Es beeinflusst die Funktionsweise der körpereigenen Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und Adrenalin im Gehirn. Diese Veränderungen in der Neurochemie führen zu den charakteristischen Effekten von LSD. Allen voran stehen dabei die intensiven optischen und akustischen Halluzinationen. Das bedeutet, dass Farben und Klänge intensiver erlebt werden und Gegenstände ihre Form verändern, sich bewegen oder sogar in andere Objekte verwandeln können.

In einigen Fällen kann LSD sogar dazu führen, dass die Sinne durcheinandergeraten. So kann es manchmal vorkommen, dass man Farben hört und Töne riecht. Außerdem wird man sich stärker seiner selbst bewusst und das Gefühl für Zeit und das eigene Ich kann sich verändern. Es ist so, als würde man wach träumen. Die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und man empfindet Dinge, die nicht wirklich da sind, als echt.

Und wie unterscheidet sich jetzt LSD von 1D-LSD und 1S-LSD?

Der Kernunterschied zwischen dem klassischen LSD und seinen Derivaten 1D-LSD und 1S-LSD liegt in den subtilen, aber wirkungsvollen chemischen Modifikationen, die an das Grundgerüst des LSD-Moleküls angehängt wurden:

  • 1D LSD hat eine 1,2-Dimethylcyclobutan-1-carbonyl-Gruppe, eine cyclische Kohlenwasserstoffstruktur

  • 1S LSD hingegen hat eine 3-(Trimethylsilyl)propionyl-Gruppe, die ein Siliziumatom mit drei Methylgruppen enthält, verbunden durch eine Propionylkette

Trotz ihrer auffallenden Ähnlichkeit werden 1D-LSD und 1S-LSD durch ihre spezifischen chemischen Gruppen voneinander unterschieden. Diese Unterschiede in der molekularen Struktur können zu Variationen in der Wirkungsweise, der Potenz und der Dauer der Effekte führen. Obwohl alle drei Substanzen Halluzinationen und eine veränderte Wahrnehmung hervorrufen können, sind diese unterschiedlich stark ausgeprägt. Berichten zufolge soll das LSD-Derivat 1S-LSD dem ursprünglichen LSD jedoch ähnlicher sein als 1D-LSD. Letzteres wird oft als sanfter und entspannender beschrieben. Die Wirkung von 1S-LSD setzt nach 15 bis 30 Minuten ein, erreicht ihren Höhepunkt nach 2 bis 4 Stunden und hält insgesamt etwa 10 bis 12 Stunden an.

1S-LSD Dosierung

Wenn du noch keine Erfahrung mit anderen psychedelischen Substanzen hast, empfiehlt es sich, mit einer moderaten Dosis zwischen 75 und 100 Mikrogramm (µg) zu starten. Solltest du bereits Erfahrung mit klassischen Psychedelika gesammelt haben, kannst du dich an eine Dosis zwischen 100 und 150 µg herantasten.

Eine übliche „Pappe“ enthält in der Regel 150 µg 1S-LSD. Die Dosierung beeinflusst die Wirkung erheblich: Sehr geringe Dosen, auch Microdosing (10-25 µg) genannt, können kaum wahrnehmbare Effekte, aber eine gesteigerte Konzentration und Stimmung hervorrufen.

Beim Minidosing (25-65 µg) können sich die Sinne leicht verändern und Farben intensiver wirken. Mididosing (65-100 µg) führt zu ersten visuellen Verzerrungen und einem veränderten Zeitgefühl. Eine volle Dosis (100-175 µg) kann deutliche Halluzinationen und eine veränderte Selbstwahrnehmung auslösen. Bei einer starken Dosis (175-350 µg) kann es zu einer Auflösung des Selbst und zu Synästhesien kommen, während heroische Dosen von 350+ µg starke visuelle Effekte eine vollständige Auflösung des Selbst und potenziell spirituelle Erfahrungen hervorrufen können.

Set und Setting für den Trip

Wenn du 1S-LSD ausprobieren möchtest, ist es superwichtig, dass du dich vorher gut darauf vorbereitest. Du solltest dich absolut sicher fühlen und keine Sorgen haben. Wenn du gerade Stress oder Probleme hast, ist es besser, es nicht zu nehmen, weil 1S-LSD deine Gefühle verstärken kann, auch die schlechten.

Such dir einen Ort, an dem du dich wohlfühlst und sei mit Leuten zusammen, denen du vertraust. Es ist gut, wenn jemand dabei ist, der nüchtern bleibt und auf dich aufpasst, am besten jemand, der sich mit solchen Substanzen auskennt. Nimm 1S-LSD am besten morgens, weil das Tageslicht die Erfahrung schöner machen kann. Sei geduldig, die volle Wirkung kommt erst nach etwa zwei Stunden. Warte also ab, bevor du mehr nimmst.