Cannabis ernten

Cannabis ernten

Du hast monatelang darauf gewartet und beobachtet, wie deine Pflanzen wachsen, größer werden und Knospen entwickeln. Jetzt sind sie endlich bereit für die Ernte und du kannst es kaum erwarten, deinen Home-Grow zu rauchen. Aber weißt du auch, wie genau das funktioniert? Beim Ernten von Cannabis geht es nicht nur darum, die Pflanzen abzuschneiden und die Knospen zu trimmen. Du musst die Knospen auch trocknen und aushärten, bevor du sie rauchen kannst. Hier erfährst du alles darüber, wie du dein Cannabis ernten, schneiden und trocknen kannst. 


Die Anatomie einer Cannabispflanze

Um zu verstehen, was du bei der Ernte beachten musst, ist es zunächst wichtig, dass du die Anatomie einer Cannabispflanze verstehst. Im Großen und Ganzen besteht die Cannabispflanze aus drei Hauptteilen: dem Stamm, den Wurzeln und den Blüten:


  • Der Stamm gibt der Pflanze strukturelle Stabilität und sorgt dafür, dass die Nährstoffe von den Wurzeln zu den Blüten gelangen. 
  • Die Wurzeln sind extrem wichtig für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze, da sie Vitamine und Mineralien liefern, die die Pflanze zum Gedeihen braucht. 
  • Die Blüten sind das, was du ernten und genießen kannst. Diese sind vollgepackt mit Terpenen, Cannabinoiden, Flavonoiden und anderen guten Komponenten.

Cannabis ernten: Vorbereitungen 

Bereite dich gründlich auf die Ernte vor. Das beinhaltet nicht nur die Beschaffung der benötigten Ausrüstung, sondern vor allem das Spülen der Pflanze. Über Monate hinweg hat die Pflanze zahlreiche Nährstoffe aufgenommen, die sich nun in ihr angereichert haben. Um diese überschüssigen Nährstoffe zu entfernen, empfiehlt es sich, die Pflanze eine Woche vor der Ernte täglich mit pH-neutralem Wasser zu spülen. Dadurch vermeidest du, dass die Knospen am Ende chemisch schmecken und verbesserst gleichzeitig die allgemeine Qualität der Buds. Sobald der Spülvorgang abgeschlossen ist, steht der Ernte nichts mehr im Wege. Hierfür benötigst du folgende Ausrüstung:

  • Gummi- oder Latexhandschuhe, um zu verhindern, dass Harz an den Händen kleben bleibt
  • Schere, zum Beschneiden der Knospen
  • Gartenschere (für große Äste beim Outdoor-Anbau)
  • Schüssel für die Blüten 
  • Alkohol und Lappen, um die Schere vom Harz zu befreien
  • Kleidung, die schmutzig und klebrig werden kann
  • Schnur oder Kordel, mit der man die Zweige zum Trocknen aufhängen kann
  • Wäscheleine/Kleiderstange, um die Zweige aufzuhängen 

Bestimme den Erntezeitpunkt

Den optimalen Zeitpunkt für die Ernte kannst du anhand der Trichome (harzige Drüsen) auf den Blüten erkennen. Reife, gesunde Trichome sind klebrig und milchig-weiß, unreife Trichome hingegen sind klar, und überreife oder kranke Trichome sind bernsteinfarben oder braun. Es kann auch vorkommen, dass die oberen Knospen schneller reifen als die unteren. Doch das ist nicht weiter schlimm, du kannst dein Cannabis auch ernten, wenn einige Knospen reif und andere unreif sind. 


Wann genau das passiert, kann man nicht genau sagen, da die Erntezeit je nach Sorte stark variieren kann. Indicapflanzen zum Beispiel sind nach bereits sieben bis acht Wochen reif für die Ernte, während Sativa Sorten bis zu 24 Wochen benötigen, bis du sie ernten kannst. Dieser signifikante Unterschied hängt vor allem vom Ursprung der Pflanzen ab. Aufgrund ihrer Herkunft aus kalten Klimazonen sind Indica-Pflanzen früher reif als Sativa, die hingegen aus Ländern nahe am Äquator stammen. Daher sind Sativa-Pflanzen einen längeren Sommer gewohnt, bevor sie vollständig reifen.

Was passiert, wenn man mit der Ernte zu lange wartet?

Kein Stress, wenn es darum geht, deine Hanfpflanzen zu ernten: Eine Woche früher oder später macht normalerweise keinen großen Unterschied. Lass sie aber am besten nicht länger als eine Woche über den optimalen Zeitpunkt hinaus stehen. Wenn du ein oder zwei Wochen nach dem Höhepunkt der Reife erntest, könnte die Pflanze anfangen, THC zu verlieren. Warte noch länger, und die Knospen könnten schrumpfen, die Pflanze austrocknen und sogar Schimmel entwickeln, besonders im Freien und in kalten Klimazonen.

Die Cannabis Ernte

Wie genau du Pflanzen schneiden musst, hängt hauptsächlich von ihrer Größe ab. Bei großen Pflanzen solltest du die einzelnen Zweige abschneiden, während kleine Pflanzen lieber am Hauptstamm abgeschnitten werden sollten. Die Zweige kannst du vorerst in Plastikgefäßen sammeln und sie anschließend mit einer Schnur nahe der Schnittstelle umwickeln, um sie aufhängen zu können. Eine Wäscheleine oder eine Kleiderstange bietet sich hierfür hervorragend an. Nachdem du die Zweige aufgehängt hast, solltest du die Blätter entfernen. Tue es am besten sofort, da sie sich einfacher entfernen lassen, wenn sie noch frisch sind. Gehe beim gesamten Prozess sehr behutsam vor und verwende hochwertige Werkzeuge, um die Pflanzen nicht zu schädigen.

Trocknen

Nachdem du deine Pflanzen erfolgreich geerntet und aufgehängt hast, beginnt nun der letzte Schritt: der Trocknungsprozess. Es ist entscheidend, dass die Raumtemperatur konstant zwischen 18°C und 24°C liegt, die Luftfeuchtigkeit bei etwa 50% gehalten wird und der Raum dunkel ist. Zu niedrige Temperaturen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit können den Trocknungsprozess verlangsamen und die Pflanzen anfälliger für Schimmel machen. Zu warme und trockene Bedingungen hingegen lassen die Cannabisblüten zu schnell austrocknen, was zu einem unangenehmen Rauchgeschmack führen kann. Zudem kann zu viel Licht den THC-Gehalt in den Blüten reduzieren. Um das Risiko eines Schimmelbefalls zu minimieren, kannst du einen Ventilator aufstellen, der sich auf niedriger Stufe bewegt. Die Pflanzen sollten nun für etwa sieben bis zehn Tage in diesem Zustand verbleiben. Danach müssen sie lediglich fermentiert werden, um die verbleibende Feuchtigkeit aus den Blüten zu entfernen und sie auszuhärten. Erst jetzt kannst du die Buds probieren. Wie du siehst, sind Cannabispflanzen selbst nach der Ernte sehr sensibel und erfordern daher äußerste Vorsicht im Umgang.

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