Cannabis trocknen und aushärten – die magischen Schritte, die aus gewöhnlichem Gras ein außergewöhnliches Erlebnis machen! Denn wir alle wissen, dass guter Wein auch Zeit braucht, und das Gleiche gilt für unsere geliebten Cannabisblüten. Keine Sorge, wir zeigen euch, wie ihr das richtig macht, damit ihr nach eurer langersehnten Ernte ein erstklassiges Endprodukt genießen könnt.
Die Bedeutung des Trocknens und Aushärtens von Cannabis
Viele Cannabis-Züchter finden das Trocknen und Aushärten der Cannabisblüten nach der Ernte lästig, besonders wenn sie zum ersten Mal anbauen. Aber das ist ein großer Irrtum! Diese Schritte sind genauso wichtig wie die Wahl der Cannabissorte, die Verwendung von Düngemitteln oder das Spülen vor der Ernte, wenn wir erstklassiges Gras genießen wollen.
Wenn Cannabis nicht einen erheblichen Teil des Wassers und des Chlorophylls verliert, bleibt das Chlorophyll in den Blüten zurück, was beim Rauchen ein kratzendes Gefühl im Hals verursachen kann und den Geschmack beeinträchtigt.
Feuchtes Gras hat auch den Nachteil, dass es schwer zu mahlen ist. Die hohe Feuchtigkeit macht die Blüten oft klebrig und nass, was es für einen Grinder schwierig macht, sie leicht zu zerkleinern. Außerdem brennen Cannabisblüten mit hohem Feuchtigkeitsgehalt nicht gleichmäßig (wenn sie überhaupt brennen).
Das Aushärten von Cannabis hingegen ist eine Methode zur Konservierung, um die Blüten länger haltbar zu machen. Frische Cannabisblüten verderben genauso wie andere frische Produkte und müssen daher vor dem Einlagern in Gläsern getrocknet und gehärtet werden.
Die Aushärtung, auch Curing genannt, spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Potenz des Cannabis, indem es die Cannabinoide intakt hält und die Potenz der Pflanze maximiert. Ohne ordnungsgemäßes Aushärten könnten Cannabisknospen einen beträchtlichen Teil ihrer Cannabinoide, wie THC und CBD, verlieren, da diese empfindlichen Verbindungen sich zersetzen können, wenn sie zu viel Hitze, Licht oder Sauerstoff ausgesetzt sind.
Darüber hinaus verhindert das Entziehen überschüssiger Feuchtigkeit das Auftreten von Schimmel an den Buds. Schimmel und andere Krankheitserreger gedeihen unter feuchten Bedingungen. Das Einatmen dieser Toxine kann zu Atemproblemen führen und hat das Potenzial, eine Lungenentzündung zu verursachen.
Das Aushärten trägt auch dazu bei, den Geschmack, das Aroma und die allgemeine Qualität der Marihuana Knospen zu verbessern, indem es überschüssiges Chlorophyll abbaut, das nach der Trocknung nicht vollständig entfernt werden konnte. Dadurch entsteht ein intensiverer Geschmack und ein feineres Aroma.
Wie man den richtigen Zeitpunkt für die Ernte wählt
Eine erfolgreiche Trocknung hängt von der Wahl des richtigen Erntezeitpunkts ab. Werden die Knospen zu früh oder zu spät geerntet, kann selbst eine gut durchgeführte Trocknung ein schlechtes Endprodukt liefern.
Woher weiß ich, wann ich ernten kann? Die Trichome sind bereit für die Ernte, wenn sie größtenteils milchig-weiß und einige wenige bernsteinfarben sind. Anschließend, nach dem Abschneiden der Zweige an den Nodien (der Stelle, wo ein Zweig mit einem anderen verbunden ist) und dem Entfernen der Fächerblätter, muss die Entscheidung zwischen Nass- oder Trockentrimmen getroffen werden.
Die Maniküre
Beim Trimmen bzw. der Maniküre werden die Zuckerblätter von den Cannabisknospen entfernt, was den Geschmack, das Aussehen sowie die Potenz des Endprodukts beeinflusst. Hierbei gibt es zwei Methoden, die man anwenden kann: Nasses Trimmen und trockenes Trimmen.
Beim Nass-Trimmen werden die Knospen unmittelbar nach der Ernte beschnitten, solange das Pflanzenmaterial noch frisch und feucht ist. Diese Methode ist einfacher, da die Blätter steif sind und sich daher leichter schneiden lassen. Zudem kann das Nasstrimmen dazu beitragen, Schimmelbildung zu verhindern, da den Knospen überschüssige Feuchtigkeit entzogen wird.
Beim trockenen Trimmen lässt man die Knospen vor dem Schneiden erst trocknen. Diese Methode kann schwieriger sein, da die Blätter brüchiger werden und nicht so leicht zu handhaben sind. Allerdings kann das Trocken-Trimmen zu einem langsameren und gleichmäßigeren Trocknungsprozess sowie einer besseren Erhaltung der Terpene führen.
Ob du dich für das Nass- oder Trockentrimmen entscheidest, liegt ganz bei dir und hängt ganz von deinen Vorlieben ab.
Was einen guten Trocknungsraum ausmacht
Ein guter Trockenraum muss dunkel sein und eine Temperatur von 15-20 °C sowie eine Luftfeuchtigkeit von 55-65 % aufweisen. Ein günstiges Hygrometer kann dir dabei helfen, diese Werte zu überwachen. Abhängig vom Haus oder der Wohnung hat man meist nur begrenzte Möglichkeiten für einen Trocknungsraum.
Er sollte möglichst klein sein, damit du die Temperatur und Luftfeuchtigkeit besser kontrollieren kannst. Vergiss zudem nicht, dass der Raum einen intensiven Grasgeruch entwickeln wird. Wenn du bereits weißt, dass dich oder deine Nachbarn der Geruch stören wird, dann solltest du über die Anschaffung eines effektiven Belüftungssystems nachdenken.
Um ein optimales Trocknungsumfeld für Cannabisblüten zu schaffen, raten wir dir auch einen Ventilator aufzustellen, um die Luft in Bewegung zu halten und so das Risiko von Schimmel und Krankheitserregern zu reduzieren. Zusätzlich kann es notwendig sein, einen Luftentfeuchter zu verwenden, um die Luftfeuchtigkeit im idealen Bereich zu halten.
Abschließend musst du lediglich ein Seil im Raum befestigen oder einen Wäscheständer oder Ähnliches aufstellen, um die Zweige mit den Blüten kopfüber aufhängen zu können.
Wichtig: Achte während des Trocknungsprozesses darauf, dass zwischen den einzelnen Zweigen ausreichend Platz vorhanden ist, um die Luftzirkulation zu maximieren.
Trocknen von Cannabis: Dauer
Lasse die Blüten nun für drei bis sieben Tage trocknen und überprüfe sie täglich auf Anzeichen von Schimmel. Wenn du der Meinung bist, dass die Pflanzen trocken genug sind, führe einen Test durch. Brich dazu einen Ast ab – wenn er sich leicht mit den Fingern zerbrechen lässt, anstatt sich zu biegen, sind die Pflanzen bereit für den nächsten und abschließenden Schritt: die Aushärtung.
Das Aushärten deiner Cannabispflanzen
Die Aushärtung ist der letzte Schritt beim Cannabisanbau. Dieser Prozess verbessert den Geschmack, das Aroma und die Potenz deiner Buds und ist entscheidend, um das bestmögliche Endprodukt zu erhalten. Damit das gelingt, gehst du folgendermaßen vor:
- Lege die getrockneten Knospen in saubere, luftdichte Behälter. Dazu eignen sich Glasgefäße wie Einmachgläser besonders gut.
- Fülle die Behälter zu etwa 75%, damit sie genügend Platz haben und sich kein Schimmel bildet.
- Verschließe die Gläser gut und lagere diese an einem kühlen, dunklen Ort mit einer stabilen Temperatur von 15-20°C. Der Trockenraum eignet sich hervorragend dafür.
- Überwache die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer, um sicherzustellen, dass sie etwa 60% beträgt. Öffne die Behälter täglich für 10-15 Minuten, um Feuchtigkeit abzulassen und frische Luft hereinzulassen. Dies hilft, Schimmelbildung zu verhindern und eine gleichmäßige Aushärtung zu gewährleisten.
Der Aushärtungsprozess dauert normalerweise 2 bis 4 Wochen, kann aber für noch bessere Ergebnisse auch auf mehrere Monate ausgedehnt werden. Je länger das Cannabis aushärtet, desto weicher und geschmackvoller wird es. Wenn du diese kleinen “Richtlinien” befolgst und dir Zeit nimmst, dein Cannabis richtig zu trocknen und auszuhärten, kannst du ein hochwertiges, potentes und geschmackvolles Endprodukt erhalten.
Wichtig: Überprüfe den Aushärtungsgrad, indem du sanft auf die Blüten drückst. Wenn sie noch feucht sind und nicht knistern, sind sie noch nicht vollständig ausgehärtet. Sobald der Aushärtungsprozess jedoch abgeschlossen ist, können die Blüten in einem vakuumversiegelten Behälter aufbewahrt werden, um ihre Haltbarkeit über Jahre hinweg zu gewährleisten.