Lachgas: Wirkung, Hintergrund und Risiken

Lachgas: Wirkung, Hintergrund und Risiken

Lachgas, auch bekannt als Distickstoffmonoxid, ist weit mehr als nur ein Gas für Partytricks. Seine Wirkung reicht von betäubend bis euphorisierend und hat sowohl in der Medizin als auch im Freizeitgebrauch vielfältige Effekte. In diesem Beitrag werden wir die faszinierende Wirkung von Lachgas genauer betrachten.

Was ist Lachgas 

Lachgas (Distickstoffmonoxid oder N₂O)  ist ein farbloses Gas, das üblicherweise zur Sedierung und Schmerzlinderung eingesetzt wird, aber auch von Menschen verwendet wird, die sich berauscht oder high fühlen möchten. Es hat einen leicht süßlichen Geruch und Geschmack und wird normalerweise aus kleinen Metall-Kartuschen mittels eines Ballons inhaliert. Um das Gas aus den Kartuschen zu befreien, verwendet man einen speziellen Öffner, auch bekannt als Cracker, um es in einen Luftballon strömen zu lassen. Anschließend wird das Lachgas aus dem Ballon inhaliert. Aufgrund seiner betäubenden und euphorisierenden Wirkung wird es oft als Spaß-Gas bezeichnet.

Lachgas: Ein Rückblick

Lachgas wurde 1772 von Joseph Priestley entdeckt, während die besonderen medizinischen Eigenschaften erst vom Chemiker Humphry Davy durch Selbstversuche im Jahr 1799 erforscht wurden. Der erste Zahnarzt, der Lachgas erstmals als Narkosemittel verwendete, war Horace Wells in Hartford, Connecticut im Jahr 1844. Er setzte es bei Zahnextraktionen ein, nachdem er dessen schmerzstillende Wirkung zufällig bei einer Vergnügungsanwendung beobachtet hatte, wie sie damals auf Jahrmärkten üblich war. Heutzutage wird die schmerzstillende Wirkung von Lachgas immer noch in der Medizin genutzt. Zusätzlich wird es in der Industrie verwendet, beispielsweise als Treibgas in Spraydosen oder als Anschlagmittel in Sahnekapseln. Mittlerweile kann man diese Kapseln fast überall erwerben, ob im Spätkauf, im Supermarkt oder online. Neben Kapseln gibt es aber auch Lachgasflaschen, die um ein Vielfaches größer sind und somit auch nicht nach einmaliger Nutzung weggeschmissen werden müssen. 

Wie fühlt man sich mit Lachgas?

Distickstoffoxid wirkt bei jedem Menschen unterschiedlich, abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der eingenommenen Menge sowie der Größe, dem Gewicht und dem Gesundheitszustand des Benutzers.


Die genaue Wirkungsweise von Lachgas ist zwar noch nicht vollständig erforscht, aber es scheint verschiedene Bereiche und Rezeptoren im Gehirn zu beeinflussen. Ein Teil des Rauscheffekts könnte auch auf Sauerstoffmangel zurückzuführen sein. Medizinisches Lachgas (welches man beim Arzt für Schmerzlinderung bekommt) wird normalerweise in einem spezifischen Mischungsverhältnis mit Sauerstoff verabreicht, während es beim Freizeitkonsum oft unverdünnt eingeatmet wird.


Die Wirkung von Lachgas tritt sofort ein und führt innerhalb weniger Sekunden zu einem Rauschzustand, begleitet von Entspannung und leichter Euphorie. Konsumenten berichten auch von einem traumähnlichen Zustand, bei dem sich die Wahrnehmung von Raum und Zeit verändert. Einige sind kurzzeitig auch desorientiert. Dieser Zustand dauert jedoch nur wenige Minuten an, was die Konsumenten oft dazu verleitet, den Konsum mehrmals hintereinander zu wiederholen.

Ist es gefährlich, Lachgas zu nehmen?

Bei einer wiederholten Anwendung können leichte Kopfschmerzen und Schwindel auftreten und typischerweise fühlen sich Menschen nach dem Konsum kurzzeitig desorientiert oder haben Koordinationsprobleme, was das Sturzrisiko erhöht. Einige Menschen können sich auch übel fühlen oder sich übergeben. Also, das sind so die häufigsten Nebeneffekte, die auftreten können. Gefährlich wird es erst, wenn man es über längere Zeit regelmäßig konsumiert, da dies zu einem Vitamin B12-Mangel und einer Form von Anämie führen kann. Ein schwerer B12-Mangel hingegen kann zu ernsthaften Nervenschäden führen, die Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern und Zehen verursachen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch das Gehen erschweren. Darüber hinaus kann regelmäßiger Konsum die Bildung von weißen Blutkörperchen beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, äußerst vorsichtig mit der Menge und Häufigkeit des Konsums umzugehen.

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