Dann bist du hier genau richtig! In diesem Beitrag werden wir alle wichtigen Aspekte beleuchten – von den idealen Abständen zwischen den Pflanzen über den besten Zeitpunkt für die Aussaat bis hin zu einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dich vom Samen bis zur Ernte begleitet. Egal, ob du neu im Anbau bist oder bereits Erfahrung hast, hier findest du wertvolle Tipps, die dir helfen, gesunde Autoflowering Pflanzen zu kultivieren und eine üppige Ernte zu erzielen.
Outdoor Anbau von Autoflowering Sorten: Das sind die Vorteile
Als Outdoor-Grower hast du den Vorteil, dass viele Aufgaben von Mutter Natur übernommen werden. Das heißt jedoch nicht, dass du dich einfach zurücklehnen kannst. Der Anbau von Autoflowering-Pflanzen erfordert dennoch Arbeit. Diese einzigartigen Pflanzen stammen von der widerstandsfähigen Cannabis Ruderalis, die sich in den rauen Klimazonen Sibiriens entwickelt hat. Sie zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Fähigkeit aus, unabhängig von Lichtzyklen zu blühen. Das bedeutet, dass sie automatisch von der vegetativen in die Blütephase übergehen. Dank ihrer Robustheit können Autoflowering-Pflanzen in unterschiedlichsten Wetterbedingungen gedeihen. Das gibt dir die Flexibilität, sie zu verschiedenen Jahreszeiten im Freien anzubauen und eröffnet die Möglichkeit, mehrere Ernten in einer einzigen Anbausaison zu erzielen. Trotz dieser Vorteile solltest du die grundlegenden Anbaubedingungen nicht vernachlässigen. Autoflowering-Pflanzen benötigen zwar weniger Pflege, doch um große, buschige Buds zu erzielen, ist es entscheidend, Licht, Klima und Bewässerung im Blick zu behalten.
Schaffe optimale Bedingungen
Obwohl Autoflowers ziemlich widerstandsfähig sind, gibt es dennoch ideale Bedingungen, die du berücksichtigen solltest. Die optimale Temperatur sollte zwischen 18 und 25 °C liegen, mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 % und idealerweise 18 Stunden Licht pro Tag. Wenn du in heißeren Klimazonen anbaust, achte darauf, die Bewässerung und Nährstoffzufuhr anzupassen, da höhere Temperaturen die Wachstumsprozesse beschleunigen. In diesen Fällen ist es hilfreich, Techniken wie LST (Low Stress Training) anzuwenden, um eine gute Luftzirkulation zwischen den Buds zu gewährleisten und Probleme wie Schimmel oder Schädlinge zu vermeiden.
In kälteren Klimazonen hingegen verlangsamt sich das Wachstum der Pflanzen, sodass du in der Regel weniger Nährstoffe benötigst. Zudem ist die Luftfeuchtigkeit im Winter oft niedriger, was bedeutet, dass du weniger häufig gießen solltest, damit deine Pflanzen genug Zeit haben, die Nährstoffe aufzunehmen. Bedenke, dass bei Temperaturen unter 4°C das Wasser an den Wurzeln gefrieren kann, sodass es besser ist, deine Pflanze bei höheren Temperaturen zu ernähren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Abstand zwischen den Pflanzen. Wenn du genügend Platz lässt, verhinderst du Probleme wie unzureichende Lichtdurchdringung oder mangelnden Luftstrom. Auf einem Quadratmeter kannst du zum Beispiel 10 kleine Pflanzen, 6 mittlere oder 3 große unterbringen. Bei Autoflowering-Pflanzen reicht oft ein Abstand von etwa 40 cm, da sie normalerweise nicht so stark wachsen.
Wenn es um die Nährstoffversorgung geht, hast du die Wahl zwischen organischen und synthetischen Düngern. Organische Dünger sind zwar schwieriger zu handhaben, führen aber oft zu besser schmeckenden und duftenden Buds. Synthetische Dünger sind einfacher zu verwenden, können jedoch die Pflanzen leicht verbrennen, wenn du nicht aufpasst. Für welchen du dich letztendlich entscheidest, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab.
Wann sollte ich Autoflowering Samen einpflanzen?
Der ideale Zeitpunkt für das Pflanzen von Autoflowers ist stark von den klimatischen Gegebenheiten in deinem Land abhängig. In frostfreien Regionen, wie zum Beispiel im Mittelmeerraum, kannst du das ganze Jahr über anbauen. In Europa ist es am besten, die Samen zwischen Ende April und Anfang Mai zu pflanzen, wenn die Tage länger werden. So kannst du Ende Juli ernten und einen neuen Zyklus im August starten, der im Oktober abgeschlossen ist. In wärmeren Klimazonen sind sogar bis zu vier Ernten pro Jahr möglich! Wenn du weiter nördlich lebst, solltest du die kältesten und regnerischsten Monate meiden. Hier ist es ratsam, Autoflowering-Sorten im späten Frühling zu pflanzen, wenn die Frostgefahr vorbei ist.
Anbau von Autoflowering Cannabis: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Autoflowering Cannabis im Freien anzubauen, ist wirklich ein spannendes Abenteuer! Wir zeigen dir, was du in jeder Wachstumsphase tun musst – von der Keimung bis zur Ernte.
- Keimung: Du kannst deine Samen entweder direkt in die Erde pflanzen, sie in Papiertüchern keimen lassen oder sie in ein Glas Wasser tauchen. Wir empfehlen, die Samen etwa 12 Stunden lang in Wasser zu legen oder sie auf Papiertücher zu legen, damit die Samenschale schön feucht wird. So kann der Sämling leichter herauswachsen. Achte darauf, die Samen nicht zu lange im Wasser zu lassen, da sie sonst ertrinken können. Höchstens 24 Stunden sind okay, aber 12 Stunden sind meist ausreichend. Sobald dein Samen gekeimt ist, pflanze ihn vorsichtig in den Nährboden. Sei dabei besonders vorsichtig, denn die Keimwurzel ist sehr empfindlich. Mach mit deinem Finger ein etwa 2-3 cm kleines Loch, um den Setzling einzupflanzen. Drücke die Erde nicht zu fest und streue stattdessen nur leicht Erde darüber, damit sie locker bleibt und der Setzling problemlos herauswachsen kann. Nach etwa 10 Tagen sollte dein Keimling aus der Erde kommen.
- Vegetative Phase: Sobald deine Pflanze das erste Paar echter Blätter zeigt, ist sie offiziell im vegetativen Stadium, und es ist Zeit, mit dem Gießen zu beginnen. Es gibt keine genaue Regel, wie oft und wie viel Wasser sie braucht. Eine gute Faustregel ist: Gieße, wenn die Erde etwa zu 65 % trocken ist. Je nach Autoflowering Sorte kann die Zeit bis zur Ernte unterschiedlich sein. In dieser Phase solltest du deiner Pflanze mehr Stickstoff (N) und Kalium (K) geben, da das wichtige Nährstoffe sind, die sie zum Wachsen benötigt. Obwohl alle Autoflowering Sorten Hybride sind, können sie unterschiedliche Wurzeln haben – einige stammen von Indica und andere von Sativa. Indica-Strains benötigen in der Regel etwa 8 Wochen bis zur Reife, während Sativa-Strains bis zu 11 Wochen brauchen können. Wie groß eine Cannabispflanze wird, hängt ebenfalls von der jeweiligen Sorte ab. Sativas neigen dazu, höher zu wachsen und haben weniger Blätter, während Indicas kürzer und buschiger sind. Ein Sativa-dominanter Strain kann daher bis zu 150 cm hoch werden, während ein Indica-dominanter Hybrid normalerweise zwischen 80 und 100 cm groß ist.
- Blüte: Nach einigen Wochen in der vegetativen Phase wird deine Pflanze beginnen, weiße Haare, auch Stempel genannt, zu entwickeln. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Pflanze in die Blüte übergeht. Das bedeutet, dass du deine Nährstoffzufuhr ändern solltest. Deine Pflanze benötigt jetzt weniger Stickstoff (N) und sollte stattdessen mehr Phosphor (P) und Kalium (K) erhalten, um das Wachstum der Buds zu fördern. Autoflower Pflanzen im Freien wachsen oft ungehindert und können beeindruckende Größen erreichen. Diese üppige Entwicklung kann jedoch dazu führen, dass die Buds schwer werden, wodurch die Äste möglicherweise nicht stark genug sind, um das Gewicht zu tragen und abknicken können. Daher ist es sinnvoll, sie zu stützen. Bambusstäbe, Spaliernetze oder Tomatendrahtkäfige eignen sich hierfür besonders gut.
- Ernte: Die Farbe der Trichome ist der beste Indikator für die Reife einer Cannabispflanze und hilft dir dabei, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu erkennen. Trichome sind die kleinen, glitzernden, pilzförmigen Drüsen, die auf den Blüten sitzen und die für die Produktion von Cannabinoiden und Terpenen verantwortlich sind. Wenn die Trichome trüb erscheinen, sind sie reich an THC. Das ist der ideale Zeitpunkt, um zu ernten, wenn du ein starkes, zerebrales High möchtest. Wenn du eher eine entspannte Wirkung bevorzugst, solltest du ernten, wenn die Trichome bernsteinfarben sind, da dies signalisiert, dass der THC-Gehalt sinkt und der CBN-Gehalt steigt.
Schütze deine Pflanzen im Freien
Der Anbau im Freien kann mit einigen Problemen einhergehen. Im Gegensatz zum Indoor-Anbau sind Outdoor Autoflowers beispielsweise harschen Wetterbedingungen und Tieren ausgesetzt, weshalb sie besonderen Schutz benötigen. Je nach Standort können Schädlinge sowie größere Tiere wie Hunde, Katzen und Nagetiere eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Eine wirksame Maßnahme, um deine Pflanzen zu schützen, ist der Bau eines Drahtzauns, der sowohl oberirdisch als auch unterirdisch verläuft. Auch wenn das vielleicht übertrieben wirkt, ist es unerlässlich, denn Tiere wie Erdhörnchen und Maulwürfe graben nach Wurzeln und können innerhalb kürzester Zeit eine ganze Pflanze zerstören. Um deine Pflanzen zusätzlich vor Regen und Schnee zu schützen, kannst du bereits eine einfache Konstruktion aus Holzpfählen und einer Plastikfolie bauen. So kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen im Winter nicht erfrieren und dass sie durch übermäßigen Regen nicht unter Überwässerung leiden.