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Cannabis Gießen: Wie viel Wasser ist wirklich nötig?

Wenn es um das Gießen von Cannabis-Pflanzen geht, könnte man sagen, dass Wasser der Lebenselixier ist. Doch wie viel Wasser ist wirklich nötig, um das volle Potenzial deiner Pflanzen auszuschöpfen? Ist es möglich, dass du sie ertränkst, während du versuchst, sie zum Blühen zu bringen? Und was ist mit der Qualität des Wassers – ist Leitungswasser ausreichend oder solltest du ein besonderes Wasser verwenden?  In diesem Beitrag setzen wir uns mit diesen Fragen auseinander und geben dir die nötigen Antworten, um sicherzustellen, dass deine Cannabis-Pflanzen gesund und kräftig gedeihen.

Wie viel Wasser eine Cannabis-Pflanze benötigt, hängt von ihrem Wachstumsstadium ab 

Wusstest du, dass diese Pflanzen zu etwa 90 % aus Wasser bestehen? Das bedeutet, dass Cannabis deutlich mehr Wasser benötigt als die meisten anderen Zimmerpflanzen und bereits nach ein oder zwei Tagen ohne Wasser anfangen kann, zu welken. Eine gängige Faustregel besagt, dass man etwa 4 Liter Wasser pro 500 Gramm trockener Blüten, die man ernten möchte, einplanen sollte. Wenn wir beispielsweise vier Pflanzen in einem 1 Quadratmeter großen Raum anbauen, der im Durchschnitt etwa 500 Gramm pro Quadratmeter produziert, wären das täglich 4 Liter Wasser – also 1 Liter pro Pflanze. 


Das klingt nach einem soliden Ausgangspunkt, doch es gibt viele Variablen zu berücksichtigen. Wenn du einen Liter Wasser auf einen kleinen Setzling gießt, könnte das zu viel sein und die Pflanze ertränken. Im Gegensatz dazu benötigt eine Pflanze in voller Blüte deutlich mehr als nur 1 Liter pro Tag, um gesund und ertragreich zu bleiben. Woher weiß man also, wie viel Wasser eine Cannabispflanze benötigt? Die Antwort ist einfach: Die Wasserbedürfnisse variieren je nach Wachstumsphase. So kommen Sämlinge oft mit nur ein paar hundert Millilitern aus, während Hanfpflanzen in der vegetativen Phase alle 2 bis 3 Tage etwa einen Liter Wasser brauchen. In der Blütephase kann der Wasserbedarf sogar täglich einen Liter oder mehr betragen. Daher ist es wichtig, die Bewässerung regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um optimales Wachstum und hohe Erträge zu gewährleisten. 

Die richtige Erde für den Cannabis Anbau 

Ein oft übersehener Aspekt beim Gießen von Cannabispflanzen ist die Wahl des richtigen Zuchtmediums. Eine hochwertige Erde, die sowohl gute Drainage als auch Luftdurchlässigkeit bietet, ist entscheidend, um Staunässe zu verhindern und den Wurzeln ausreichend Sauerstoff zu liefern. Der Boden sollte in der Lage sein, Feuchtigkeit zu speichern, während überschüssiges Wasser problemlos abfließen kann. Wenn das Wasser nicht schnell genug abfließt, können ernsthafte Probleme wie Wurzelfäule, Schimmel oder Pilzinfektionen auftreten, die für die Pflanzen gefährlich sind und im schlimmsten Fall zu einem kompletten Ernteverlust führen können. Die richtige Wahl des Zuchtmediums hat direkten Einfluss auf die Bewässerung deiner Pflanzen. Indem du sicherstellst, dass der Boden optimal für die Wasseraufnahme und -abgabe ist, kannst du das Gießen effizienter gestalten und das Risiko von Überwässerung sowie Unterwässerung minimieren. 

Die Eigenschaften des Wassers

Wasser ist nicht einfach Wasser – die Wasserqualität hat einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum von Cannabispflanzen. Je nachdem, ob du Regen-, Leitungs-, Mineral- oder gefiltertes Wasser nutzt, können Nährstoffgehalt, pH-Wert und Härtegrad stark variieren. Auch die Temperatur des Wassers spielt eine wichtige Rolle beim Cannabis-Grow und sollte nicht vernachlässigt werden. 


  • pH-Wert: Ein neutraler pH-Wert liegt bei 7, doch Cannabispflanzen fühlen sich am wohlsten in einem Bereich von 6,0 bis 6,5. Um den pH-Wert deines Gießwassers zu überprüfen, kannst du ein pH-Messgerät verwenden und es bei Bedarf anpassen. Wenn der Wert außerhalb des optimalen Bereichs liegt, helfen spezielle Produkte wie pH-Up oder pH-Down, den Säuregehalt des Wassers wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Wassertemperatur: Sowohl kaltes als auch sehr heißes Wasser kann den Wurzeln deiner Hanfpflanze schaden. Ideal ist daher Wasser bei Zimmertemperatur, also etwa 20 Grad Celsius. Du kannst deine Gießkanne einfach im Raum stehen lassen, damit sich das Wasser von selbst auf die richtige Temperatur einstellen kann.
  • EC-Wert: Der EC-Wert misst die elektrische Leitfähigkeit und Salzkonzentration. Jungpflanzen benötigen etwa 0,2 während blühende Pflanzen bei 0,5 gut gedeihen. Ein zu hoher Wert kann mit einem Umkehrosmose-Filter reduziert werden.

Wenn du Brunnenwasser, Regenwasser oder Wasser aus einem Bach oder See verwendest oder keinen zuverlässigen Zugang zu sauberem Trinkwasser hast, kann ein Umkehrosmosefilter eine sinnvolle Lösung sein. Mit der Umkehrosmose werden im Wesentlichen alle unerwünschten Stoffe aus deinem Wasser entfernt, darunter Schwermetalle, Salze, Mineralien und sogar Bakterien.

Wann ist die beste Zeit zum Gießen? 

Es gibt lebhafte Diskussionen darüber, wann der beste Zeitpunkt ist, um Cannabispflanzen zu gießen. Während einige Züchter dafür plädieren, die Pflanzen nachts zu bewässern, empfehlen andere, dies am frühen Morgen zu tun. Befürworter des nächtlichen Gießens argumentieren, dass in der Natur während des Tages kein Niederschlag fällt. Sie sorgen sich außerdem, dass Wassertröpfchen auf den Blättern wie kleine Linsen wirken und bei direkter Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen führen könnten. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege für diese Befürchtung. Blattverbrennungen entstehen meist durch längeren Kontakt mit Düngemitteln. Auf der anderen Seite sprechen sich viele Grower für das morgendliche Gießen aus. Diese Methode ermöglicht es dem Wasser, gut in den Boden einzuziehen, bevor es durch die Tageshitze verdunstet. Zudem benötigen Cannabispflanzen ausreichend Wasser und Nährstoffe für die Photosynthese, um gesund zu wachsen. Letztendlich liegt die Entscheidung, wann du deine Pflanzen gießt, bei dir.

Drei Tipps, wie man gießt

Obwohl das Gießen von Pflanzen grundsätzlich einfach ist, gibt es dennoch verschiedene Techniken, die wir dir vorstellen möchten: 


  1. Manuelles Gießen: Verwende hierfür einfach eine Gießkanne oder einen Schlauch, um das Wasser gleichmäßig auf der Erdoberfläche deines Topfes oder Beets zu verteilen. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Kontrolle über die Wassermenge, die du je nach Bedarf deiner Pflanzen anpassen kannst.

  1. Fluten: Bei dieser Technik füllst du den Untersetzer unter deinem Topf mit Wasser, sodass die Pflanze selbst die benötigte Menge aufnehmen kann. Diese Methode ist zwar schnell und unkompliziert, bietet jedoch keine Garantie für eine gleichmäßige Bewässerung oder Nährstoffverteilung.

  1. Automatisches Bewässerungssystem: Diese Option ist besonders praktisch, wenn du Zeit sparen möchtest oder nicht täglich an deinem Anbauort sein kannst. Solche Systeme bestehen aus einem Wassertank, einer Pumpe, Schläuchen und einer Zeitschaltuhr. Obwohl die Kosten für diese Variante deutlich höher sind, kann es eine sinnvolle Investition für Züchter mit vielen Pflanzen sein, da es die Bewässerung effizienter macht.

Unterwässerung und Überwässerung 

Die richtige Bewässerung ist entscheidend für das Wachstum gesunder Cannabispflanzen. Sowohl Über- als auch Unterwässerung können ernsthafte Probleme verursachen. Überwässerung ist besonders häufig und kann selbst erfahrenen Growern passieren. Wenn die Wurzeln im Wasser stehen, faulen sie und können keine Nährstoffe mehr aufnehmen, was letztlich zum Absterben der Pflanzen führt. Eindeutige Symptome dafür sind herabhängende, gelblich verfärbte Blätter und ein verlangsamtes Wachstum. In diesem Fall solltest du die Gießintervalle verlängern und eventuell umtopfen, während du verfaulte Wurzeln entfernst. Achte darauf, dass der neue Topf Abflusslöcher hat, um Staunässe zu vermeiden.


Unterwässerung ist zwar weniger kritisch, sollte jedoch ebenfalls ernst genommen werden. Pflanzen, die nicht genug Wasser bekommen, beginnen zu welken, die Blätter verfärben sich gelb oder braun und das Substrat wird trocken und brüchig. Um Unterwässerung zu beheben, musst du einfach nur häufiger gießen. Wenn der Topf zu klein ist, solltest du die Pflanze umtopfen, um den Wurzeln mehr Platz zu geben. Mit der richtigen Bewässerung sorgst du für das Wohl deiner Cannabispflanzen!