Der ultimative Guide zum Thema Cannabis Nährstoffbrand

Der ultimative Guide zum Thema Cannabis Nährstoffbrand

Das Verständnis der Nährstoffbedürfnisse von Cannabispflanzen ist für einen erfolgreichen Anbau unerlässlich. Ein häufig auftretendes Problem, das viele Grower betrifft, ist der sogenannte Nährstoffbrand. Dieser entsteht durch eine Überversorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und kann zu erheblichen Schäden führen. Doch keine Sorgen, in diesem umfassenden Guide erhältst du alle wichtigen Informationen, um Nährstoffbrand bei Cannabis zu erkennen, zu behandeln und vor allem zu vermeiden.

H2: Nährstoffbrand: Was ist das?

Ein Nährstoffbrand ist eine Form von Stress, die bei Pflanzen auftritt, wenn sie zu viele bestimmte Nährstoffe erhalten. Dieses Problem tritt sowohl bei unerfahrenen Züchtern als auch bei leidenschaftlichen Growern auf, die versuchen, das Wachstum ihrer Pflanzen durch übermäßige Düngung zu fördern. Durch die Überdüngung kommt es zu einer Art Vergiftung, die verschiedene negative Auswirkungen hat:

  • Die hohe Konzentration an Nährsalzen im Wurzelbereich kann die Wurzeln verätzen oder ihre Funktion beeinträchtigen. Dadurch können sie weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen, was paradoxerweise zu Mangelerscheinungen führen kann.
  • Typische Anzeichen sind gelbe oder braune, vertrocknete Blattspitzen und -ränder. Im fortgeschrittenen Stadium können ganze Blätter absterben.
  • Die Pflanze steckt ihre Energie in die Bewältigung des Stresses, anstatt zu wachsen und zu gedeihen. Dadurch kann das Wachstum verlangsamt oder sogar ganz gestoppt werden.
  • Eine gestresste Pflanze ist weniger widerstandsfähig und somit anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Es ist also wichtig zu verstehen, dass „viel Dünger“ nicht automatisch „viel Ertrag“ bedeutet. Vielmehr ist es entscheidend, die Bedürfnisse der Pflanze zu kennen und die Düngung entsprechend anzupassen.

Wie entsteht Nährstoffbrand?

Nährstoffbrand kann verschiedene Ursachen haben, wobei die häufigste eine Überdüngung ist. Diese kann auf unterschiedliche Weisen entstehen: Eine zu hohe Düngerkonzentration in der Gießlösung, zu häufiges Düngen ohne Berücksichtigung der Bedürfnisse der Pflanze oder die Verwendung des falschen Düngers, beispielsweise ein zu stark konzentrierter Dünger für junge, empfindliche Pflanzen, können schnell zu einer Überversorgung führen.

Auch Überhitzung und allgemeiner Stress der Pflanze, beispielsweise durch extreme Temperaturschwankungen oder Schädlingsbefall, können einen Nährstoffbrand verursachen. Trockenheit kann die Konzentration der im Boden vorhandenen Nährstoffe erhöhen und somit ebenfalls einen Nährstoffbrand auslösen. Probleme mit den Wurzeln, wie Wurzelfäule oder Beschädigungen, können zu einem Nährstoffbrand führen. Schließlich können auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Nährstoffen eine Rolle spielen. Ein Überangebot eines Nährstoffs kann die Aufnahme anderer Nährstoffe blockieren oder verstärken, was ebenfalls zu einem Ungleichgewicht und somit zu einem Nährstoffbrand führen kann.

Typische Symptome

Wenn eine Pflanze durch übermäßige Nährstoffzufuhr eine hohe Salzansammlung aufweist, sind viele Züchter sich oft nicht bewusst, dass ihre Pflanzen an Nährstoffbrand leiden. Nicht selten deuten sie verfärbte Blätter fälschlicherweise als Anzeichen für einen Nährstoffmangel und fügen zusätzlich Dünger hinzu. Um das zu vermeiden, solltest du deine Pflanzen regelmäßig genau beobachten. Achte besonders auf folgende Anzeichen:

  • Verfärbung der Blätter: Gelbfärbung ist ein häufiges Warnsignal bei Pflanzen und kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich Nährstoffmangel. Überdüngte Pflanzen weisen jedoch neben gelben Blättern auch andere Symptome auf. Ein Beispiel dafür sind dunkelgrüne, fast bläuliche Blätter, was stark auf einen Stickstoffüberschuss hinweist.
  • Verbrennung der Blattspitzen und -ränder: Durch eine hohe Salzkonzentration im Boden, die den Wurzeln Wasser entzieht, verbrennen die Blattspitzen und erhalten trockene Flecken.
  • Eingerollte Blattspitzen oder Blätter: Die Pflanze versucht, durch das Einrollen der Blätter die Verdunstungsfläche zu verringern und so den Wasserverlust aufgrund der hohen Salzkonzentration im Boden zu reduzieren.
  • Verkrüppelte oder deformierte Blätter: In schweren Fällen von Überdüngung können sich Blätter auch unnormal entwickeln und verkrüppelt oder deformiert aussehen.
  • Verlangsamtes Wachstum: Die hohe Salzkonzentration im Boden beeinträchtigt nicht nur die Wasseraufnahme, sondern auch die Aufnahme anderer wichtiger Nährstoffe. Dadurch wird das Wachstum der Pflanze gehemmt und sie bleibt hinter ihrer normalen Entwicklung zurück.
  • Mangelhafte oder fehlende Blütenbildung: Während Stickstoff das vegetative Wachstum (Blatt- und Triebwachstum) fördert, benötigen Pflanzen in der Blütephase andere Nährstoffe, insbesondere Phosphor und Kalium. Ein Stickstoffüberschuss in der Blütephase kann die Blütenbildung verzögern, reduzieren oder sogar ganz verhindern.

Cannabis richtig düngen: Die wichtigsten Nährstoffe und ihre Funktion

Die Nährstoffbedürfnisse von Cannabispflanzen verändern sich dynamisch im Laufe ihres Lebenszyklus, von der Keimung über die vegetative Phase bis zur Blüte und Reife. Für optimales Wachstum und eine reiche Ernte ist es entscheidend, diese sich wandelnden Bedürfnisse zu verstehen und die Düngung entsprechend anzupassen.

Die Zusammensetzung von Cannabisdüngern wird üblicherweise durch den NPK-Wert angegeben, der das prozentuale Verhältnis der drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) beschreibt. Stickstoff ist ein essenzieller Baustein für das Chlorophyll, den grünen Farbstoff, der für die Photosynthese verantwortlich ist. Er fördert das allgemeine Pflanzenwachstum, insbesondere die Entwicklung von Blättern und Stängeln. Daher ist der Stickstoffbedarf in der Wachstumsphase am höchsten. Phosphor spielt eine zentrale Rolle bei der Energieübertragung in den Pflanzenzellen und ist somit entscheidend für das Wurzelwachstum, die Blütenbildung und die Entwicklung von Früchten. Entsprechend steigt der Phosphorbedarf in der Blütephase deutlich an. Kalium reguliert den Wasserhaushalt der Pflanzenzellen und ist wichtig für die Stabilität der Zellwände. Es stärkt die Widerstandsfähigkeit gegen Stressfaktoren und fördert ebenfalls die Blüten- und Fruchtbildung. Im Folgenden zeigen wir dir, wie die Nährstoffzusammensetzung in den einzelnen Phasen aussehen könnte.

Keimlingsphase: Weniger ist mehr

Ganz wichtig: Dünger hat in der Keimlingsphase nichts zu suchen! Die jungen Wurzeln sind extrem empfindlich und können durch Dünger leicht geschädigt werden. Warte unbedingt, bis deine Pflanze in die Wachstumsphase übergeht. Das erkennst du daran, dass der Sämling etwa fünf bis sieben echte Blätter entwickelt hat.

Wachstumsphase: Fokus auf Stickstoff

In der Wachstumsphase braucht die Pflanze vor allem Stickstoff (N), um kräftig zu wachsen und viele Blätter und Stängel zu bilden. Eine typische Nährstoffzusammensetzung für diese Phase könnte so aussehen:

  • Stickstoff (N): ca. 30 % – Fördert das Wachstum von Blättern und Stängeln
  • Phosphor (P): ca. 5 % – Unterstützt die Wurzelentwicklung und bereitet die Blütenbildung vor
  • Kalium (K): Variiert je nach Sorte – Stärkt die Pflanzen und erhöht ihre Widerstandsfähigkeit

Blütephase: Phosphor und Kalium im Vordergrund

In der Blütephase ändert sich der Nährstoffbedarf. Jetzt sind Phosphor (P) und Kalium (K) besonders wichtig für die Entwicklung der Blüten. Eine typische Nährstoffzusammensetzung für die Blütephase sieht etwa so aus:

  • Stickstoff (N): ca. 10 % – Wird reduziert, um das vegetative Wachstum einzuschränken und die Blütenbildung zu fördern
  • Phosphor (P): ca. 13 % – Fördert die Entwicklung der Blüten und später der Samen
  • Kalium (K): ca. 14 % – Stärkt die Pflanze weiterhin und reguliert die Wasseraufnahme, was in der Blütephase besonders wichtig ist

So kannst du einen Nährstoffbrand beheben

Wenn ein Nährstoffbrand vorliegt, ist schnelles Handeln gefragt. Als Erste-Hilfe-Maßnahme musst du das Substrat ordentlich durchspülen. Nimm dafür klares, pH-korrigiertes Wasser und gieß deine Pflanzen mehrmals damit. So wäschst du überschüssige Nährstoffe raus. Gleichzeitig solltest du das Düngen sofort stoppen, bis sich deine Pflanzen wieder erholt haben.


Langfristig gesehen solltest du dein Düngeverhalten mal genauer unter die Lupe nehmen. Oft ist weniger einfach mehr. Such dir am besten hochwertige Dünger mit einer guten Nährstoffzusammensetzung. Das hilft, dass es nicht wieder zu Problemen kommt. Und vergiss nicht: Die Umgebung spielt auch eine große Rolle! Wenn Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht passen, fühlen sich deine Pflanzen pudelwohl und sind weniger anfällig für Überdüngung. Regelmäßige Checks und eine gute Pflege helfen dir dabei, Nährstoffbrand in Zukunft zu vermeiden.

Nährstoffverbrennung vorbeugen

Um einen Nährstoffbrand von vornherein zu vermeiden, solltest du deine Pflanzen regelmäßig sorgfältig auf erste Anzeichen überprüfen. Je früher du erkennst, dass etwas nicht stimmt, desto schneller und effektiver kannst du handeln und Schlimmeres verhindern.

Die richtige Menge macht's

Starte immer mit einer geringeren Düngermenge als auf der Packung angegeben und erhöhe die Dosis nur langsam. „Weniger ist mehr" ist hier die Devise. Ein Düngeplan kann dir helfen, den Überblick zu behalten. Darin notierst du dir, wann du zuletzt gedüngt hast, wann die nächste Düngung ansteht und wann es Zeit für einen Düngerwechsel ist, zum Beispiel beim Übergang in die Blütephase.

Organisch düngen

Verwende am besten organische statt chemischer Dünger. Organische Dünger wie BioBizz verbessern die Bodenstruktur und geben Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab, wodurch das Risiko einer Überdüngung geringer ist.

Die passende Erde

Achte auch auf die Qualität der Erde. Eine organische Erde ist wichtig, damit der Dünger optimal wirken kann. „Living Soil“ ist beispielsweise reich an nützlichen Mikroorganismen, die deine Pflanzen zusätzlich mit Nährstoffen versorgen und das Wachstum fördern. Eine lockere, gut durchlässige Struktur sorgt zudem für eine gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Um die Nährstoffversorgung besser zu kontrollieren und einer Überdüngung vorzubeugen, sollte die Erde einen niedrigen Nährstoffgehalt haben. Eine gute Alternative ist Kokossubstrat. Es ist rein, pH-neutral und hat eine hervorragende Wasserspeicherfähigkeit. Du kannst es entweder pur verwenden oder unter deine Erde mischen, um deren Struktur zu verbessern.