Das Fundament für fette Buds: Die richtige Topfgröße für Autoflower

Das Fundament für fette Buds: Die richtige Topfgröße für Autoflower

Autoflower-Sorten haben die Anbauwelt revolutioniert, indem sie eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit bieten, Cannabis zu produzieren. Um jedoch das volle Potenzial dieser Pflanzen auszuschöpfen, müssen die richtigen Bedingungen gegeben sein. Neben Licht und Nährstoffen spielt auch die Größe des Topfes eine wesentliche Rolle. Wie groß der Topf sein sollte, welches Topfmaterial am besten geeignet ist und was du sonst noch beachten musst, erfährst du in diesem Leitfaden.  

Was sind Autoflower Pflanzen?

Cannabis gehört zu den photoperiodischen Pflanzen, was bedeutet, dass die Menge an Licht, die sie täglich erhält, entscheidend für ihr Wachstum und ihre Entwicklung ist. Wenn die Lichtstunden abnehmen, beginnt die Pflanze, Knospen zu bilden, und wechselt somit vom vegetativen Wachstum in die Blütephase. 

Beim Outdoor-Anbau geschieht dies normalerweise nach der Sommersonnenwende im Juni, wenn die Tage kürzer werden. Zu diesem Zeitpunkt fangen die Pflanzen an zu blühen und benötigen mehrere Monate, um ihre Blüten zu entwickeln, die dann im frühen Herbst bereit für die Ernte sind, bevor das kalte und nasse Wetter einsetzt.

Züchter, die Cannabis Indoor anbauen, müssen diesen Übergang selbstständig steuern. Dazu muss die Beleuchtungsdauer reduziert werden. In der Regel wird die Beleuchtung von 18 Stunden pro Tag auf 12 Stunden pro Tag umgestellt. Dadurch werden die Pflanzen manuell in die Blütephase eingeleitet. 

Autoflowering Cannabispflanzen stellen eine Besonderheit dar: Anders als photoperiodische Sorten leiten sie die Blütephase automatisch ein, ganz unabhängig von der Dauer der Lichteinwirkung. Diese Eigenschaft verdanken sie ihrer Abstammung von Cannabis ruderalis, einer widerstandsfähigen Sorte, die in Regionen mit kurzen Sommern heimisch ist. 

Diese Eigenschaft macht sie ideal für Anfänger, da der komplizierte Umgang mit Lichtplänen beim Indoor-Anbau entfällt. Ein weiterer Vorteil ist ihr kurzer Lebenszyklus – oft nur 8 bis 12 Wochen vom Samen bis zur reifen Pflanze. Das ermöglicht mehrere Ernten pro Jahr, was sie auch für erfahrene Züchter attraktiv macht, die Wert auf Effizienz und Schnelligkeit legen. Zudem bleiben Autoflowering-Pflanzen meist kompakt, was Diskretion fördert und den Anbau auf kleinem Raum erleichtert.

Kurz gesagt: Autoflowering Cannabis bietet eine unkomplizierte und schnelle Methode, um hochwertiges Cannabis anzubauen.

Nicht nur auf die Größe schauen: So findest du den perfekten Topf

Bevor du dich für einen Pflanztopf entscheidest, denk ruhig einen Schritt weiter als nur bis zur Größe. Wirst du später umtopfen müssen oder wählst du direkt den Endtopf? Wo wird deine Pflanze stehen, drinnen oder draußen? Wie kannst du in deinem Topf für einen guten Wasserablauf sorgen und gleichzeitig Wurzelschäden vermeiden? Keine Sorge, genau diese Fragen gehen wir jetzt Schritt für Schritt durch, damit du die beste Wahl für deine Pflanze triffst.

Vermeide Umtopfen 

Autoflowering-Pflanzen sind wegen ihres kurzen Lebenszyklus empfindlich gegenüber Störungen. Jeglicher Stress, insbesondere das Umtopfen, kann das Wachstum der Pflanze verlangsamen. Obwohl eine gestresste Autoflower trotzdem nach ihrem internen Zeitplan zu blühen beginnt, fehlt ihr die Zeit, den Wachstumsrückstand aufzuholen. Das Ergebnis: Der Ertrag leidet daran.

Um das volle Potenzial dieser effizienten Pflanzen auszuschöpfen und den Ertrag zu maximieren, ist es daher entscheidend, das Umtopfen komplett zu vermeiden. Biete den Pflanzen von Anfang an optimale, stressfreie Bedingungen.

Die beste Methode hierfür ist, die Samen direkt in ihren endgültigen Topf zu pflanzen. Wähle dafür einen ausreichend großen Behälter, damit die Wurzeln von Beginn an den nötigen Raum haben, sich ungestört zu entfalten. Dies fördert ein kräftiges Wurzelsystem, optimiert die Nährstoffaufnahme und legt den Grundstein für eine robuste Pflanze mit gutem Ertrag.

Alternativ kannst du die Samen aber auch vorkeimen, beispielsweise mit der Papiertuchmethode oder einer anderen Methode deiner Wahl. Setze die jungen, empfindlichen Sämlinge dann aber sofort und vorsichtig in ihren finalen Behälter, um den Stress zu minimieren.

Outdoor vs. Indoor

Die Topfgröße ist selbstverständlich auch davon abhängig, ob du dein Cannabis drinnen oder draußen anbaust.

Outdoor profitieren deine Pflanzen meist von größeren Töpfen – der zusätzliche Raum erlaubt den Wurzeln, sich weit und tief auszubreiten. Das fördert nicht nur eine bessere Nährstoffaufnahme, sondern sorgt auch für eine stabilere Pflanze, die widerstandsfähiger gegen Wind und starken Regen ist.

Beim Indoor-Anbau hingegen, etwa im Growzelt oder einer Growbox, ist der Platz in der Regel begrenzt. Deshalb sind hier meist kleinere bis mittelgroße Töpfe die praktischere Wahl, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen.

Eine gute Drainage

Gesunde Wurzeln sind das A und O – und die größte Gefahr für sie ist Staunässe. Wenn Wasser im Topf nicht abfließen kann, faulen die Wurzeln schnell, was das Wachstum deiner Pflanze massiv bremst oder sie sogar umbringt. Deshalb ist eine exzellente Drainage bei jedem Topf, ganz egal welcher Größe, absolut unverzichtbar. Achte also unbedingt auf genügend Abflusslöcher. Zusammen mit einer guten Belüftung des Wurzelbereichs schafft das die Basis für ein kräftiges Wurzelsystem. Das wiederum minimiert das Risiko von Überwässerung und hilft der Pflanze, Nährstoffe optimal aufzunehmen.

Die perfekte Topfgröße wählen: Groß vs. klein

Die Frage „Großer oder kleiner Topf?" ist beim Autoflower-Anbau ein Klassiker. Größere Töpfe locken mit vielen Vorteilen: Sie bieten den Wurzeln mehr Platz zur Entfaltung, was ein gesundes Wachstum, eine bessere Nährstoff- und Wasseraufnahme und somit kräftigere Pflanzen fördern kann. Außerdem speichern sie Wasser länger, was besonders an heißen Tagen beim Outdoor-Anbau praktisch ist, da die Erde langsamer austrocknet.

Andererseits solltest du auch die möglichen Probleme bedenken: Deine Pflanze konzentriert sich in einem zu großen Topf (über 20 Liter) zu Beginn stark auf die Wurzelbildung, was das oberirdische Wachstum verlangsamt. Noch wichtiger ist das Risiko von Staunässe in einem großen Topf – hier sind exzellente Drainage und Belüftung absolut entscheidend, um Wurzelfäule zu vermeiden.  

Wenn du Autoflower-Pflanzen in kleinen Töpfen ziehst, bleiben sie klein und handlich: perfekt für begrenzte Anbauflächen. Außerdem sinkt das Risiko von Wurzelfäule, da die Erde schneller abtrocknet. Doch ein zu kleiner Topf (weniger als 10 Liter) bietet nicht ausreichend Platz, damit sich das Wurzelsystem richtig entfalten kann und schränkt damit das Wachstum der Pflanze ein.

Beim Anbau von Autoflowers solltest du also Töpfe wählen, die mindestens 11 Liter fassen, aber nicht größer als 20 Liter sind. Wenn du draußen anbaust, greif am besten zu 16 bis 20 Litern. So können sich die Wurzeln kräftig ausbreiten, die Pflanze kann mehr Nährstoffe aufnehmen und steht stabiler bei Wind und Wetter. Beim Indoor-Anbau ist eine Topfgröße von 11 bis 15 Litern optimal. Diese bietet genug Platz für gesunde Wurzeln, ohne den oft begrenzten Platz im Anbauraum unnötig zu belegen.

Topf-Typen

Nicht nur die Größe, auch das Material des Topfes ist für den erfolgreichen Cannabisanbau entscheidend. Die Auswahl ist vielfältig, doch besonders bewährt haben sich Töpfe aus Terrakotta oder Kunststoff, moderne Stofftöpfe sowie spezielle Varianten wie Air-Pots und Smart Pots: 

  • Der klassische Terrakotta-Topf ist ein zeitloser Favorit unter allen Cannabiszüchtern. Seine anhaltende Beliebtheit beruht auf seiner ansprechenden Ästhetik und der einzigartigen Porosität des Materials: Es sorgt für eine gute Belüftung der Wurzeln und absorbiert überschüssige Feuchtigkeit, wodurch Wurzelfäule durch Staunässe vorgebeugt wird. Allerdings bringt dieser Topf auch einen wesentlichen Nachteil mit sich: seine leichte Zerbrechlichkeit.

  • Kunststofftöpfe sind kostengünstig, leicht, stapelbar und über viele Jahre hinweg nutzbar. Außerdem halten sie die Erde länger feucht, da kaum Wasser durch die Wände verdunstet. Bei viel Regen, kann allerdings leichter Staunässe entstehen. Der größte Nachteil ist jedoch die Gefahr von Ringwurzelbildung: In Kunststofftöpfen wachsen Wurzeln oft im Kreis, was die Pflanze stresst und zu Kümmerwuchs, Welke und Nährstoffdefiziten führen kann.

  • Stofftöpfe, gefertigt aus einem festen, undurchsichtigen Gewebe sind leicht, flexibel und platzsparend lagerbar. Die Wurzeln bekommen viel Sauerstoff und Staunässe wird vermieden, da Luft und Wasser durch den Stoff zirkulieren können. Das fördert oft schnelleres Wachstum und hält die Erde kühler. Die Kehrseite ist jedoch, dass die Erde dadurch auch schneller austrocknet, was mehr Gießaufwand bedeutet und die Bewässerung erschweren kann. Weitere Nachteile sind die höheren Kosten und eine begrenzte Wiederverwendbarkeit von lediglich 5 bis 7 Anbauzyklen.

  • Air Pots zeichnen sich durch ihre spezielle Oberflächenstruktur aus, die mit zahlreichen nach außen gerichteten Kegeln und Öffnungen versehen ist. Diese Konstruktion fördert eine hervorragende Belüftung des Wurzelbereichs, unterstützt gesundes Wurzelwachstum und verhindert Ringwurzelbildung, während sie gleichzeitig einen optimalen Wasserabfluss ermöglicht. Allerdings trocknet das Pflanzsubstrat in Air Pots schneller aus, weshalb man häufiger Gießen muss. Zudem kann die teilweise freiliegende Erde an der Oberfläche das Risiko eines Befalls durch Schädlinge wie Trauermücken erhöhen. 

  • Smart Pots bestehen aus atmungsaktivem Material, das eine hervorragende Wurzelbelüftung sicherstellt und Fäulnis vorbeugt. Dieses Gewebe ermöglicht "Air Pruning": Wurzelspitzen sterben an der Luft ab, was zu feineren, dichteren Wurzelsystemen führt und die Nährstoff- sowie Wasseraufnahme optimiert. Allerdings trocknen diese Töpfe, wie Air Pots, schneller aus, was häufigeres Gießen erfordert, insbesondere bei großer Wärme. Ihre geringere Stabilität macht sie außerdem eher für den geschützten Indoor-Anbau empfehlenswert.