Alles über die SCROG-Methode und wie du damit höhere Erträge erzielst
Jeder Grower kennt das Problem: die oberen Buds sind riesig und bekommen alles Licht ab, während die unteren im Schatten verkümmern und klein bleiben. Doch was, wenn du deine Pflanze dazu bringen könntest, nicht in die Höhe, sondern in die Breite zu wachsen und ein einziges, flaches Blätterdach voller gleichmäßiger, fetter Buds zu bilden? Genau das ist das geniale Prinzip hinter der SCROG-Methode. Und hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du damit das Licht perfekt verteilst, das Wachstum deiner Pflanze steuerst und am Ende eine Ernte einfährst, die du so nicht für möglich gehalten hättest.
Was genau versteht man unter “SCROG”?
Der Begriff “SCROG” ist eine Abkürzung für den englischen Ausdruck “Screen of Green”, was so viel wie “grüner Schirm” bedeutet. Es handelt sich dabei um eine Anbautechnik, bei der ein Netz oder Gitter horizontal über den Pflanzen gespannt wird, um deren vertikales Wachstum zu begrenzen und zu steuern. Während die Pflanze wächst, werden ihre Triebe und Äste sanft gebogen und durch die Maschen des Netzes geflochten. Das zwingt die Pflanze, statt in die Höhe, in die Breite zu wachsen. Dadurch entsteht mit der Zeit ein flaches Blätterdach, das die gesamte Anbaufläche ausfüllt.
Der wohl größte Vorteil dieser Methode ist die massive Steigerung des Ertrags. Indem das Netz ein flaches, einheitliches Blätterdach erzeugt, wird das Licht so perfekt verteilt, dass alle Blüten die gleiche, maximale Intensität erhalten. Zweitens verbessert sich die Luftzirkulation unter dem Blätterdach, was das Risiko für Schimmel und Schädlinge minimiert. Und drittens bietet das Netz den schweren Buds eine stabile Stütze, sodass die Äste nicht abknicken können.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um das SCROG-Netz zu installieren?
Beginne mit dem SCROG Training am besten in der späten vegetativen Phase: nachdem du das Topping der Pflanze abgeschlossen hast, aber bevor du die Blüte einleitest. Eine Pflanzenhöhe von ca. 25 bis 45 cm ist hierbei ein guter Richtwert, um das Netz zu befestigen. Am besten ist es jedoch, wenn du dem Wachstum einen Schritt voraus bist und die Pflanze von unten in das Netz hineinwachsen lässt. So kannst du die Triebe von Anfang an sanft in die richtige Richtung lenken. Falls dir das zu heikel ist, kannst du das Netz selbstverständlich auch später anbringen und die Triebe vorsichtig einflechten. Wichtig ist nur, dass die Grundstruktur deiner Pflanze im Netz etabliert ist, bevor die Blütephase und der damit verbundene “Stretch” beginnen.
Biobizz Light Mix, mit Perlite
Die beste Bio-Erde für ein gesundes Pflanzenwachstum von Anfang an – Biobizz Light Mix für volle Kontrolle und maximale Power deiner Pflanzen!
Topping und Pruning
Eine untrainierte Pflanze wächst von Natur aus wie ein Weihnachtsbaum – hoch und schmal. Für einen SCROG brauchen wir aber das Gegenteil: eine breite, buschige Form. Daher ist eine gute Vorbereitung und Nachbearbeitung mit zwei grundlegenden Techniken essenziell: dem Topping und dem Pruning.
Beim Topping (auch “Stanzen” genannt) entfernst du die oberste Triebspitze des Hauptstamms, sobald die Pflanze mindestens fünf Blattknoten gebildet hat. Dieser Schnitt regt die Pflanze an, ihre Energie nicht mehr in die Höhe, sondern in die Entwicklung kräftiger Seitentriebe zu stecken. Sobald diese Seitentriebe gut wachsen, solltest du zusätzlich die schwächsten, untere Äste entfernen (Pruning), damit die Pflanze keine Energie an Triebe verschwendet, die später ohnehin im Schatten liegen würden.
Unsere Samen
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Screen of Green Training
Das Ziel des SCROG-Training beim Indoor Growing ist, wie bereits erwähnt, die Triebe der Pflanze durch ein Netz zu führen, um ein flaches, horizontales Blätterdach zu erzeugen. Das erfordert eine sanfte, aber systematische Vorgehensweise, die in drei Phasen unterteilt werden kann:
- Das Einweben der Triebe: Die Grundregel lautet, die natürliche Wuchsrichtung der Triebe zu respektieren und sie niemals mit Gewalt in eine Position zu zwingen. Biege einen Trieb nur so weit, wie es sein Wuchs zulässt. Um das Netz und die gesamte Fläche deiner Growbox bestmöglich zu füllen, beginnst du am besten an den Rändern und arbeitest dich zur Mitte vor. Dabei solltest du jedes Quadrat im Netz mit jeweils einem Trieb füllen, um so eine optimale Lichtverteilung zu gewährleisten.
- Die korrekte Technik: Führe einen Trieb unter dem Netz entlang bis zum gewünschten Quadrat und lenke ihn dort sanft nach oben hindurch, sodass er auf dem Netz aufliegt. Wenn ein Trieb nicht von selbst in Position bleibt, ziehe ihn ein Quadrat näher zur Pflanzenbasis zurück. Arbeite dich so systematisch Pflanze für Pflanze vor, anstatt zwischen ihnen hin und her zu springen.
- Die Pflege danach: Nach dem Einweben kann die Pflanze Stresssymptome wie hängende Blätter zeigen, die sich aber schnell wieder legen. Eine Nachkontrolle nach 2-3 Tagen ist essenziell, um das weitere Wachstum zu lenken und die Triebe neu zu justieren. Mit Geduld perfektionierst du so deinen Indoor Grow und maximierst den Ertrag auf engstem Raum.
Funktioniert die SCROG Methode auch Outdoor?
Absolut! Durch die flache, offene Struktur der Pflanze beim Outdoor-Anbau ist die Luftzirkulation sogar besser als beim Indoor Anbau, was das Risiko für Herbstschimmel deutlich reduziert. Zudem ist eine Pflanze, die in die Breite statt in die Höhe geht, viel unauffälliger und besser vor neugierigen Blicken getarnt. Auch wenn im Freien die Zeltwände zur Befestigung fehlen, ist das überhaupt kein Problem. Schaffe dir einfach selbst mit vier stabilen Stäben z.B. aus Bambus eine Basis, die du um die Pflanze herum in die Erde steckst. Behalte draußen aber unbedingt die Sonne im Blick, damit deine umliegenden Pflanzen keine Schatten werfen. Da die Sonne in den Erntemonaten tiefer am Himmel steht, empfehlen wir dir, das Netz deshalb etwas höher anzusetzen – auf etwa 50 bis 60 cm – um auch dann noch eine maximale Lichtausbeute zu garantieren.
Cannabissamen Set - Outdoor - 3x3 Samen
Entdecke das Cannabissamen Set – Outdoor (3x3 Samen): Neun robuste Premium-Sorten, perfekt für den Anbau im Freien. Widerstandsfähig, ertragreich und ideal für jede Outdoor-Saison – für eine starke Ernte unter freiem Himmel.
Kann man auch Autoflower Pflanzen scroggen?
Wir raten dir davon strengstens ab. Der Hauptgrund liegt im schnellen Wachstum von Autoflowers: Ihr Lebenszyklus ist mit 60-75 Tagen vom Samen bis zur Ernte extrem kurz, und sie gehen bereits nach etwa einem Monat automatisch in die Blütephase über. Dir bleibt also in der vegetativen Phase einfach nicht genug Zeit, um die Pflanze ausgiebig zu trainieren und das Netz vollständig zu füllen, bevor die Blütenproduktion beginnt. Zweitens ist SCROG eine relativ stressige Trainingsmethode. Da eine Autoflower einen festen, kurzen Zeitplan hat, fehlt ihr die Zeit, sich von diesem Stress zu erholen. Das Training kann ihr Wachstum also sogar hemmen, anstatt den Ertrag zu steigern.
SCROG vs. SOG (Sea of Green)
Obwohl die Namen ähnlich klingen, sind SCROG und SOG zwei grundverschiedene Methoden. Beim SCROG (Screen of Green) liegt der Fokus darauf, mit wenigen Pflanzen eine große Fläche zu bedecken. Hierfür wird, wie du bereits weißt, ein Netz verwendet, um die Triebe der Pflanze während einer längeren vegetativen Phase gezielt in die Breite zu zwingen. Dadurch wird das Licht gleichmäßig auf alle Buds verteilt, wodurch ein höherer Ertrag erzielt wird.
Die SOG (Sea of Green) Methode hingegen verfolgt den exakt gegenteiligen Ansatz. Sie setzt auf den Anbau vieler kleiner Pflanzen, statt weniger großer. Dabei stellst du viele Pflanzen auf kleinem Raum so eng zusammen, dass ihre Blätterfächer zu einer dichten Pflanzendecke verwachsen – einem “Meer aus Grün”. Der Trick ist, die Pflanzen sehr früh in die Blütephase zu zwingen, sodass sie nur etwa die Hälfte ihrer potenziellen Größe erreichen. Das hat den Vorteil, dass der gesamte Lebenszyklus verkürzt wird und du deutlich früher ernten kannst. Das Motto dieser Methode lautet also: schneller mehr ernten.