Autoflowering Cannabispflanzen revolutionieren den Anbau durch ihre einzigartige Eigenschaft, unabhängig vom Lichtzyklus automatisch in die Blütephase überzugehen. Eine entscheidende Übergangszeit in ihrem kurzen Lebenszyklus ist die sogenannte Vorblüte. In dieser Phase bereitet sich die Pflanze auf die eigentliche Blütenbildung vor. Wieso es so wichtig ist, die Vorblüte bei Autoflowers zu erkennen, erfährst du in diesem Beitrag!
Was macht Autoflower so besonders?
Autoflowering Cannabissorten verdanken ihre Besonderheit der Fähigkeit, unabhängig vom Lichtzyklus automatisch in die Blütephase überzugehen. Diese einzigartige Eigenschaft verdanken sie der Cannabis ruderalis, einer robusten Cannabis-Unterart, die vor allem in Sibirien beheimatet ist. Dort, wo die Sommer kurz und die Lichtverhältnisse unvorhersehbar sind, entwickelte Ruderalis die Fähigkeit, nach einer bestimmten Zeitspanne, in der Regel etwa 2-4 Wochen nach der Keimung, automatisch zu blühen.
Züchter haben die automatische Blühfähigkeit der Ruderalis gezielt genutzt und diese mit den begehrten Merkmalen potenter Indica- oder Sativa-Sorten vereint. Das Ergebnis dieser Kreuzungen sind die sogenannten Autoflower-Sorten. Diese zeichnen sich durch die besondere Eigenschaft aus, automatisch in die Blütephase überzugehen, ohne auf einen bestimmten Lichtzyklus angewiesen zu sein. Ein weiterer Vorteil ist die deutlich schnellere Ernte, die oft schon innerhalb von 8 bis 12 Wochen nach der Keimung möglich ist. In gemäßigten Klimazonen erlaubt dies sogar mehrere Ernten pro Saison. Ihre Widerstandsfähigkeit und die unkomplizierte Handhabung machen Autoflowers ideal für Einsteiger und für den Anbau in nördlichen Breitengraden, wo die Lichtzyklen suboptimal sind.
Die 4 Phasen von Cannabis Pflanzen
Eine Cannabispflanze durchläuft im Laufe ihres Lebens vier Lebensabschnitte. Zuerst kommt die Keimung, in der der Samen in einer dunklen und feuchten Umgebung aufbricht und ein kleiner Spross entsteht. Dieser Prozess dauert nur einige Tage. Danach beginnt die Vegetationsphase. Hier konzentriert sich die Pflanze darauf, kräftige Wurzeln, dicke Stängel und große Blätter zu bilden, um später viele Blüten tragen zu können. Im Gegensatz dazu steht die Blütezeit. In dieser Zeit verlagert die Pflanze ihre Energie in die Produktion der begehrten Blüten, auch Knospen genannt, die reich an Cannabinoiden und Terpenen sind, bis sie erntereif sind.
Die Vorblütephase
Was viele nicht wissen, ist, dass die Blütephase auch nochmal in 4 Phasen unterteilt wird: die Vorblüte, die Frühblüte, die Vollblüte und die Spätblüte.
Die Vorblüte ist dabei wie eine Übergangszeit für die Cannabispflanzen, in der sie sich vom Wachstum der Blüten und Blätter auf die Produktion der Blüten umstellen. Hier zeigen Marihuana Pflanzen, ob sie männlich oder weiblich sind. Weibliche Pflanzen entwickeln kleine, weiße Härchen, sogenannte Blütenstempel, während männliche Pflanzen kleine Säckchen bilden, die später Pollen enthalten.
Es ist in dieser Phase sehr wichtig, die männlichen Pflanzen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen. Andernfalls könnten sie die weiblichen Pflanzen bestäuben, was dazu führt, dass die weiblichen Blüten Samen entwickeln. Dadurch steckt die Pflanze ihre Kraft in die Bildung von Samen, anstatt in die Entwicklung großer und starker Buds, die man eigentlich haben will. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Ernte aus.
Hat die Pflanze ihr Geschlecht gezeigt und die männlichen Pflanzen wurden entfernt, beginnt die Frühblüte, in der sich die ersten Knospen zeigen. In der Vollblüte werden die Blüten größer, die ersten Trichome (Harzdrüsen voller Cannabinoide wie THC) entwickeln sich und das typische Aroma entsteht. Die Spätblüte ist die Reifephase, in der die Blüten ihre maximale Größe erreichen und die Trichome die Farbe wechseln, was den Erntezeitpunkt anzeigt.
Die Vorblüte deiner Autoflower erkennen und richtig handeln
Wenn du Cannabis draußen anbaust, wird der Beginn der Blüte meistens gegen Ende des Sommers oder im frühen Herbst eingeleitet, wenn die Tage kürzer werden und die langen Sommertage vorbei sind. Bei photoperiodischen Sorten im Indoor-Anbau wird die Blüte eingeleitet, indem die Beleuchtung von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit pro Tag umgestellt wird.
Autoflowering-Sorten gehen, unabhängig vom Licht, automatisch in die Blüte über, und erreichen die Vorblüte etwa in der dritten oder sechsten Woche ihres Lebens. In dieser besonderen Phase brauchen die Pflanzen viel Aufmerksamkeit, Pflege und die richtigen Nährstoffe. Grower dürfen sich jetzt auf keinen Fall zurücklehnen, denn wenn sie ihre jungen Pflanzen in dieser Zeit vernachlässigen, riskieren sie, ihre ganze Ernte zu verlieren!
Deshalb ist es super wichtig, genau zu wissen, wann die Pflanzen anfangen zu blühen und wie man sie richtig behandelt, damit die Blüten gut wachsen und reifen können. Die Vorblüte, in der die Pflanzen ihr Geschlecht zeigen, ist der Zeitpunkt, an dem dies deutlich wird. Wie bereits erwähnt, ist es in dieser Zeit unerlässlich, männliche Pflanzen zu identifizieren und zu entfernen. Du kannst die männlichen und weiblichen Pflanzen anhand folgender Merkmale unterscheiden:
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Weibliche Pflanzen erkennst du an de kleinen, weißen Härchen (Stigmen) an den Nodien – den Stellen, an denen Zweige und Hauptstamm zusammentreffen. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Pflanze weiblich ist und später die begehrten Blüten entwickeln wird.
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Männliche Pflanzen entwickeln an den gleichen Stellen kleine, runde Säckchen, die wie winzige, noch nicht geöffnete Blütenknospen aussehen. Das sind die Pollensäcke. Wenn sie reif sind, platzen sie auf und setzen Pollen frei, um weibliche Pflanzen zu bestäuben. Daher solltest du sie entfernen, bevor das passiert.
Ein weiterer wichtiger Grund, die Vorblüte zu erkennen, ist die Notwendigkeit, die Nährstoffgabe rechtzeitig anzupassen. In der Wachstumsphase ist Stickstoff der Hauptnährstoff für das vegetative Wachstum. Mit dem Einsetzen der Blütephase verschiebt sich der Fokus jedoch auf Phosphor, der für die Entwicklung prächtiger Blüten unerlässlich ist. Wenn du die Vorblüte rechtzeitig bemerkst, kannst du die Pflanze gezielt mit den benötigten Nährstoffen versorgen und somit eine ertragreiche Ernte fördern.
Auch das Gießen sollte angepasst werden. Während der Blütephase steigt der Wasserbedarf deiner Autoflower nämlich erheblich an. Es ist ratsam, die Wassermenge im Vergleich zur Wachstumsphase zu verdoppeln. Ein guter Richtwert liegt bei ungefähr einem Liter Wasser alle 24 Stunden, je nach Topfgröße und Umgebung.
Mit unseren Tipps und deinem neu erlangten Wissen über die Vorblüte bist du nun bestens gerüstet, um deine Autoflower-Pflanzen erfolgreich in die nächste, ertragreiche Phase der Blüte zu begleiten.