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Cannabis Wachstumsphase: Was es zu beachten gibt


Die Wachstumsphase ist ein entscheidendes Stadium im Lebenszyklus der Cannabispflanze, das die Zeit zwischen Keimung und Blüte umfasst. In dieser Phase wächst die Pflanze von einem winzigen Sämling zu einer großen, buschigen Pflanze heran, während sie ihre Blattmasse aufbaut und das Wurzelsystem stärkt. Die Dauer und Effizienz dieser Phase beeinflussen maßgeblich die Gesundheit der Pflanze und die Menge der späteren Ernte. Zudem lassen sich Pflanzenprobleme in der vegetativen Phase viel einfacher beheben als in der Blütephase, weshalb es wichtig ist, die Besonderheiten dieser Wachstumsperiode genau zu verstehen. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über die Wachstumsphase wissen solltest!

Cannabis Wachstumsphase: Beginn, Dauer und Prozess 

Sobald der Stängel aus dem Cannabissamen herauswächst und die ersten zarten Blätter sprießen, beginnt die erste Phase im Lebenszyklus der Cannabispflanze: die Sämlingsphase. In diesem frühen Stadium ist die Pflanze noch äußerst empfindlich und benötigt besondere Aufmerksamkeit, um sich bestmöglich zu entwickeln. Mit dem Erscheinen der ersten großen Blätter wechselt die Hanfpflanze in die Wachstumsphase, auch Vegetationsphase genannt, in der sie spürbar an Größe gewinnt. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um sie umzutopfen, damit sie in den kommenden Wochen ungehindert weiter gedeihen kann.

In dieser Phase konzentrieren sich die Pflanzen darauf, ein starkes Wurzelsystem auszubilden, üppiges, grünes Blattwerk zu entwickeln und kräftige Stängel zu formen. Damit Cannabispflanzen in dieser Zeit optimal wachsen und sich auf die bevorstehende Blüte vorbereiten können, benötigen sie jedoch spezifische Umweltbedingungen. Daher musst du immer sicherstellen, dass deine Pflanzen die richtige Menge an Licht, Wasser und Nährstoffen erhalten. Je “glücklicher” und gesünder die Pflanzen während des Wachstums sind, desto größer und reicher fällt die Ernte aus. 

Die Dauer der Wachstumsphase kann stark variieren und reicht von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten, je nachdem, ob du drinnen oder draußen anbaust. 

Was du beim Indoor-Anbau beachten solltest

Beim Indoor-Anbau hast du nahezu vollständige Kontrolle über deine Pflanzen während des gesamten Wachstumszyklus. Diese Kontrolle bietet viele Vorteile, bringt jedoch auch eine erhebliche Verantwortung mit sich. Du musst verschiedene Faktoren wie Beleuchtung, CO₂-Gehalt, Luftfeuchtigkeit und Temperatur kontinuierlich überwachen. Um dies zu gewährleisten, musst du in Ausstattungen wie Ventilatoren, Hygrometer, Luftbefeuchter oder -entfeuchter sowie in ein Grow-Zelt investieren.

Die optimalen Temperaturen sollten tagsüber zwischen 22 und 28 °C liegen und nachts etwas kühler sein. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle; sie sollte zwischen 40 und 60 % liegen und je nach Bedarf angepasst werden, um ein gesundes Wachstum zu fördern und das Risiko von Schimmel oder Schädlingen zu minimieren. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Lichtzyklus. In der Regel wird ein Verhältnis von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit verwendet. Für die Beleuchtung sind hochwertige LED- oder MH-Lampen (Halogen-Metalldampflampen) empfehlenswert, da sie ein umfassendes Lichtspektrum bieten. 

Letztlich solltest du für eine gute Belüftung und Luftzirkulation sorgen. Diese Maßnahmen helfen, übermäßige Hitze und Feuchtigkeit zu vermeiden und stellen sicher, dass deine Pflanzen genügend frisches CO₂ für die Photosynthese erhalten. Wenn du während des Cannabisanbaus nicht möchtest, dass dein Zuhause nach Gras riecht, kann der Einbau eines Aktivkohlefilters in das Belüftungssystem eine effektive Lösung sein.

Was du beim Outdoor-Anbau beachten solltest

Die vegetative Phase von Pflanzen im Freien beginnt normalerweise im Frühjahr oder Frühsommer, wenn die Tage länger sind als die Nächte und die Pflanzen mehr als 12 Stunden Sonnenlicht pro Tag bekommen. In dieser Zeit nutzen sie das Licht optimal, was zu schnellem und kräftigem Wachstum führt. Wenn der Spätsommer oder Frühherbst kommt und die Tage kürzer werden, gehen die Pflanzen in die Blüte über. 

Ein großer Vorteil des Anbaus im Freien ist, dass viele Faktoren wie Temperatur, Licht und Bewässerung von der Natur übernommen werden, sodass du dir weniger Gedanken machen musst. Allerdings bringt das auch Herausforderungen mit sich, denn deine Pflanzen sind anfälliger für Schädlinge und Tiere, die an Blättern, Wurzeln und Stängeln knabbern können. Zudem kann eine feuchte Umgebung das Risiko von Pilzinfektionen erhöhen. Deshalb ist es wichtig, beim Outdoor-Anbau biologische Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen einzusetzen und geeignete Begleitpflanzen zu wählen, die Schadinsekten abwehren. Netze und Zäune können zudem dabei helfen, größere Tiere fernzuhalten.

Bewässerung & Nährstoffe

Eine der anspruchsvollsten Wachstumsphasen beim Anbau von Cannabis ist sicherlich die vegetative Phase, da hier besondere Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Pflanzen gelegt werden muss. Daher musst du sehr vorsichtig beim Gießen und Düngen sein. Eine Überwässerung kann zum Beispiel schnell zur Wurzelfäule führen und die Fähigkeit der Pflanzen, Nährstoffe aufzunehmen, stark beeinträchtigen. Auf der anderen Seite kann unzureichendes Gießen zu Stress bei den Pflanzen führen und ihr Wachstum behindern. Um sicherzustellen, dass deine Pflanzen ausreichend Wasser erhalten, solltest du erst gießen, wenn die oberste Erdschicht, etwa bis zum Fingerknöchel, trocken ist. Ist die Erde noch feucht, ist es besser, mit dem Gießen zu warten. Achte außerdem darauf, sauberes Wasser mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 zu verwenden, da dies die Nährstoffaufnahme optimal unterstützt.

Doch welche Nährstoffe braucht die Cannabispflanze in dieser sensiblen Phase? Für das gesunde Wachstum deiner Hanfpflanze sind die Makronährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) von zentraler Bedeutung. Stickstoff ist während der Wachstumsphase besonders wichtig, da er die Bildung von Blättern und Stängeln fördert. Darüber hinaus sollten auch sekundäre Nährstoffe wie Kalzium, Magnesium und Schwefel in deinem Düngemittel sein. Kalzium trägt zur Regulierung des pH-Werts des Bodens bei und unterstützt das Pflanzenwachstum. Magnesium spielt eine wesentliche Rolle in der Photosynthese, wodurch die Gesundheit der Pflanze gefördert wird. Schwefel ist essenziell für die Chlorophyllproduktion sowie für die Synthese von Vitaminen und anderen wichtigen Proteinen. Achte jedoch darauf, sparsam mit dem Dünger umzugehen, um eine Nährstoffsperre zu vermeiden. Organische Dünger sind daher die beste Wahl, da sie sich langsam im Boden abbauen und nur selten zu Nährstoffproblemen führen.